Landtagswahl Mai 2017

Kerstin Metzner, unsere Kandidatin im Wahlkreis 32


Kerstin Metzner

Kerstin Metzner (56) kandidiert für den Wahlkreis 32 / Lübeck-West. Sie ist Diplom-Ingenieurin für Ingenieurbau (1984) und Wasserbau (2004).  Seit 2013 ist sie Mitglied der Lübecker Bürgerschaft und vor allem im Bauausschuss und im Ausschuss für Umwelt, Sicherheit und Ordnung aktiv. 2014 wurde sie zudem von der Bürgerschaft in den Aufsichtsrat der Stadtwerke Lübeck GmbH / Netz GmbH berufen. Weitere Informationen finden sich auf ihrer Homepage: http://www.kerstin-metzner.de 

 

 

Infrastruktur- und Wirtschaftspolitik
Kerstin, Infrastrukturpolitik klingt ja erstmal nach langweiligen Sitzungen von grauen Anzugträgern. Was begeistert dich an diesem Thema so?

Als Bauingenieurin in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung habe ich nun 18 Jahre Erfahrung in den Genehmigungs- und Planfeststellungsverfahren an Wasserstraßen, aber auch bei Straßenbau- und Bahnprojekten sammeln können. Die so erworbenen Kenntnisse zu den Infrastrukturmaßnahmen und den zahlreichen Verfahrensschritten sind ein spannendes Feld, in dem ich mich auf politischer Seite gerne einbringen möchte.

Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren sind durch die Beteiligung der Bürger auch emotionale Prozesse. Dabei habe ich zahlreiche engagierte Menschen kennen gelernt, die mir nun im Wahlkampf wieder begegnen.

 

Nun klagen ja viele Bürger, die Infrastruktur des Landes würde verkommen, die Straßen seien in schlechtem Zustand, die Bahnanbindung nach Fehmarn sei wegen eine gesperrten Brücke tagelang komplett ausgefallen – ist die Landesregierung tatsächlich im Verzug mit ihren Projekten?

Die Landesregierung hat ein schwieriges Erbe angetreten. Die Vorgängerregierungen haben eine Personalpolitik betrieben, die vorwiegend auf externe Vergabe ausgerichtet war. Damit folgten sie einem bundesweiten Trend. Ausschreibungsverfahren führen jedoch zu Kommunikationsproblemen und zu einem hohen Verwaltungsaufwand: das Land beschäftigt Ingenieure, die den beauftragten Planungsbüros das Projekt erklären müssen, diese wiederum geben den ausführenden Bauunternehmen die Sachverhalte weiter. Das erinnert ein wenig an Stille Post beim Kindergeburtstag. Da stets andere Planungsbüros die jeweiligen Aufträge ergattern, geht überdies ein konstantes Wissen verloren.

Die aktuelle Landesregierung hat das Problem erkannt und mehrere hundert Mitarbeiter (Techniker, Ingenieure und Juristen) eingestellt, um dieses Wissen wieder nachhaltig vorzuhalten und so auch als Herrin des Verfahrens selbst die Projekte steuern zu können. Der Weg ist richtig, und wir möchten diesen Weg auch weiter so gehen.

Ein wichtiger Teil der Verkehrsinfrastrukturpolitik des Landes Schleswig-Holsteins sind die Häfen und Wasserstraßen. Schiene, Wasser und Straße bilden die trimodale Anbindung, die für eine gute logistische Infrastruktur der Industrie, aber auch des Handels und des Dienstleistungssektors in Schleswig-Holstein eine zwingende Grundvoraussetzung ist. Was häufig vergessen wird: auch die Sportboothäfen bilden einen prägenden Wirtschaftsfaktor, der bspw. in Lübeck oder Flensburg die Innenstädte stärkt.

Als Flächenland ist der Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein angewiesen auf eine funktionierende Infrastruktur. Ein Beispiel dafür ist die Rader Hochbrücke, deren Teilsperrung den gesamten Norden des Landes beeinträchtigt. In Lübeck zeigt die Possehlbrücke, welch unglaubliche Auswirkungen die eingeschränkte Verkehrsanbindung unter anderem auf die Wirtschaft in Genin hat. Infrastruktur und Wirtschaft müssen daher stets gemeinsam gedacht werden. In Lübeck wissen wir, dass der Hafen als eine Lebensader der Stadt Auswirkungen auf die Stadt als Ganzes hat.

 

Gleichstellungspolitik

Kommen wir zu einem anderen Thema: die Gleichstellungspolitik treibt dich seit einigen Jahren an.

Eigentlich ist das kein anderes Thema, Gleichstellung hat immer auch eine starke wirtschaftliche Dimension. Zu Beginn meines Berufslebens war ich darauf angewiesen, dass die Qualität der Kindebetreuung stimmte. Ausreichende Betreuungszeiten haben es mir überhaupt erst ermöglicht, in Vollzeit arbeiten zu können. Ich habe viele Frauen kennen gelernt, die aufgrund der fehlenden oder unzureichenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten ihren Beruf nicht mehr oder nur in Teilzeit ausüben konnten. Berufstätigkeit ist jedoch ein entscheidender Faktor, um nicht einem erhöhten Armutsrisiko ausgeliefert zu sein. Mittlerweile haben einige Arbeitgeber verstanden, dass sie gut ausgebildete Frauen als Arbeitskräfte verlieren, wenn sie ihnen keine guten Kinderbetreuungsmöglichkeiten anbieten. Doch eigentlich ist es eine gesellschaftliche Aufgabe, und diese Aufgabe möchte ich politisch weiter vorantreiben. Aus wirtschaftlicher Perspektive ist es ein Unding, gut ausgebildete Fachkräfte aufgrund ihrer Rolle als Mutter aus dem Erwerbsleben zu drängen. Und aus sozialer Perspektive ist es nicht zu akzeptieren, dass die Entscheidung für Kinder mit einem hohen Armutsrisiko einhergeht. Frauen erreichen oft die besseren Schul- und Studienabschlüsse, doch im Arbeitsleben dominieren die Männer viele Berufsbilder. Frauen stehen hier noch oft unter fachlichem Rechtfertigungsdruck, zu oft habe ich den Satz „Dass Sie als Frau das können…“ gehört.  Eine durchgehende Erwerbsbiografie von Frauen würde es ermöglichen, auch ausreichende berufliche Kompetenz auf- und auszubauen. Hier müssen wir unbedingt die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen.

 

Wie sehen deine letzten Wochen bis zur Wahl aus? Vermutlich dominiert aktuell der Wahlkampf dein Leben?

Selbstverständlich. Nahezu täglich stehen Tür-zu-Tür-Aktionen in meinem Kalender. Neben den Haustürgesprächen bin ich an den zahlreichen Infoständen der Ortsvereine anzutreffen. Ich freue mich auch sehr, dass die Jusos mich in ihren kreativen Wahlkampf mit einbeziehen. Diverse öffentliche Auftritte, beispielsweise mit Ralf Stegner und Torsten Albig, waren und sind Teil meines Wahlkampfes. Ich freue mich auch schon sehr auf das politische Frühstück beim Ortsverein Dornbreite.

So ein Programm erfordert natürlich Kondition und Durchhaltevermögen. Hier kommen mir meine Hobbys zugute. Beim Langstreckenschwimmen und Laufen lebe ich meinen Spaß an langen Distanzen aus.

 

​Die Fragen stellte Nils Düster vom Ortsverein Dornbreite

 

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